Es braucht frischen Wind für die City
Gegen schlechte Raumluft hilft nur bedingt, das Fenster aufzureißen. Was dann hereinweht, ist oft alles andere als gut – jedenfalls in deutschen Innenstädten. Zusammen mit Wissenschaftlern der Universität Heidelberg nahm Greenpeace Luftmessungen vor. Die Forscher fanden heraus: Gesundheitsgefährdende Stickstoffoxidwerte lassen sich nicht nur in der Nähe vielbefahrener Kreuzungen feststellen, sondern sogar in Innenräumen und verkehrsberuhigten Wohngebieten. Zeit zu handeln.
Deshalb hat Greenpeace einen neuen Maßnahmeplan veröffentlicht, der durchspielt, wie sich die Belastung durch Stickstoffdioxid über die kommenden zehn Jahre deutlich reduzieren lässt. Die Schlussfolgerung der Studie „Im Kern gesund“ lautet: Die Zukunft der Städte muss nahezu autofrei sein. Denn PKW-Abgase sind hauptsächlich für die schnelle Luft verantwortlich. Die Lage ist sogar derart dramatisch, dass die EU-Kommission mit Fahrverboten für Deutschlands Innenstädte droht. Was an Verkehr bleibt, ist fußbetrieben oder wird elektrisch.
Geplant ist, die Autos nach und nach aus den Innenstädten herauszubekommen – das soll über eine nach Schadstoffklassen gestaffelte Mautgebühr geschehen. Der Plan sieht größere Fußgängerzonen und Investitionen in Fahrradinfrastrukur vor, außerdem soll die E-Mobilität ausgebaut werden. Das betrifft Ausleihstationen für E-Bikes, den e-mobilen Lieferverkehr und öffentliche Verkehrsmittel. Die Greenpeace-Strategie mit insgesamt zehn einfachen Maßnahmen wurde zusammen mit dem Stadtentwicklungs- und Verkehrsmanagement-Büro „Urbanista“ in Hamburg erarbeitet. Ihre Umsetzung würde nicht nur die Luftqualität verbessern, sie wären auch ein deutlicher Fortschritt in Sachen Klimaschutz.
Mehr im Maßnahmeplan Mobilität: Im Kern gesund https://www.greenpeace.de/im-Kern-gesund und