Der Wechsel zu Ökostrom ist ganz einfach und kostet auch nicht viel Zeit. Sie müssen Ihrem neuen Stromanbieter nur die Stromzählernummer und den Zählerstand mitteilen – um die Abmeldung vom alten Anbieter kümmert sich der neue Anbieter!
Viele VerbraucherInnen stellen sich die Frage, zu welchem Stromanbieter sie wechseln sollen und was sie beachten müssen, um keine Ökostrom-Mogelpackung zu kaufen.
Wenn man zu einem unabhängigen Ökostromanbieter wechselt, kann man nichts falsch machen. So empfiehlt das aus 22 Umweltverbänden bestehende Bündnis „Atomausstieg-selber-machen“ folgende Anbieter:
Elektrizitätswerke Schönau GmbH
Naturstrom AG
Greenpeace Energy e.G.
Lichtblick AG
Diese reinen Ökostromanbieter gibt es teilweise seit über 10 Jahren. Sie zeichnen sich alle durch sehr guten Service und große Transparenz aus und sind bundesweit verfügbar. Sie betreiben keine Atom- oder Kohlekraftwerke und besitzen auch keinerlei Beteiligungen an solchen.
Außerdem möchten wir MannStrom von MannEnergie empfehlen. Dieses Unternehmen stammt aus dem Westerwald und ist ebenfalls ein unabhängiger reiner Ökostromanbieter.
Viele VerbraucherInnen finden es wichtig, die lokalen Stadtwerke zu unterstützen. Auch wir finden diesen Ansatz grundsätzlich unterstützenswert, da nach unserer Auffassung eine 100%ige Stromversorgung maßgeblich von den Stadtwerken aufgebaut werden muss.
Viele Stadtwerke bieten gute Ökostromtarife an und investieren intensiv in den Ausbau von Erneuerbaren Energien (kurz: EE).
Aber Vorsicht: Kaufen Sie keinen RECS-Strom – dies ist eine Mogelpackung! Bei RECS (Renewable Energy Certificate System) handelt es sich um ein europäisches Zertifizierungssystem. Es macht den Handel des guten Namen Ökostrom losgelöst vom eigentlichen Stromprodukt möglich. So hat z.B. RWE die Möglichkeit dreckigen Atom- und Kohlestrom mit RECS-Zertifikaten grün zu färben. RECS-Zertifikaten dienen nicht der Umwelt, da keine EE-Anlagen hinzu gebaut werden, sondern nur den Energiekonzernen, da sie den Mogelstrom teurer verkaufen können.
Wer Ökostrom von eigenen Stadtwerk kaufen möchte, sollte darauf achten, dass der Tarif durch das „Grüner Strom Label“ (GSL) zertifiziert ist. Dieses Label garantiert folgendes:
- Der Verbraucher erhält echten Ökostrom – RECS-Strom ist explizit ausgeschlossen!
- Der Stromanbieter darf keine AKW betreiben und darf auch keine Beteiligungen an AKWs haben!
- Mindestens 1 Cent/kWh des gekauften Stroms fließen in den Ausbau von Erneuerbaren Energien!
–> zum GSL-Kriterienkatalog
Wir begrüßen auf dieser Grundlage ausdrücklich den BonnNatur-Tarif der Stadtwerke Bonn. Inakzeptabel finden wir allerdings, dass die SWB in den Neubau des Kohlekraftwerks Datteln investiert. Damit zementiert sie die Nutzung einer ineffizienten CO2-Schleuder für die nächsten 40 Jahre (mehr zu diesem Thema in Kürze auf unserer Homepage).
Nachfolgend noch eine Liste von „Ökostrom-Mogelpackungen“ die wir ausdrücklich NICHT empfehlen wollen:
- RWE ProKlima Strom regenerativ
- MeinÖkoTarif von E wie einfach – Tochterunternehmen von E.ON
- Easy Natur von Vattenfall
- NaturEnergie – Mehrheitsbeteiligung von EnBW
…. und wer glaubt, dass die großen vier Energiekonzerne RWE, EON, Vattenfall und EnBW in Erneuerbaren Energien investieren, der sollte die aktuelle Greenpeace-Studie lesen: Deutschlands Energieriesen: Zu 0,5 Prozent nachhaltig (vom 18.4.2011)
Weder die Liste der oben aufgeführten Ökostromanbieter noch die Liste der Mogelpackungen ist vollständig. Wenn Sie einen weiteren Anbieter empfehlen bzw. entlarven möchten, schreiben Sie uns eine E-mail. Bitte begründen Sie Ihre Annahmen und nennen uns Ihre Quellen. Auch bei Fragen zu einem bestimmten Anbieter können Sie sich gerne an uns wenden unter: energie@greenpeace-bonn.de.