Archiv der Kategorie: Braunkohle

Lützerath bleibt! – ein Überblick

Greenpeace Bonn unterstützt die Proteste gegen die drohende Zerstörung des Dorfes Lützerath am Tagebau Garzweiler. Dafür werden in den nächsten Wochen auch aus unserer Gruppe immer wieder Menschen vor Ort sein, um bei Demonstrationen, beim Aufbau von Strukturen im Protestcamp oder der Versorgung der Aktivist:innen zu helfen.

Worum geht es eigentlich?  Letztes Jahr hat der sogenannte „Kohlekompromiss“ das Jahr 2038 als Ausstiegsdatum der Kohleverstromung in Deutschland festgelegt. Darüber hinaus wurde beschlossen, dass der Hambacher Forst erhalten bleibt, im Gegenzug aber neun weitere Dörfer am Tagebau Garzweiler für den Kohleabbau enteignet und abgerissen werden dürfen. Die angebliche „energiepolitische Notwendigkeit“, mit der diese Entscheidung begründet wird, wurde von Anfang an von Umweltorganisationen und Expert:innen bezweifelt. Die Entscheidung über das Abbaggern der meisten Dörfer wurde inzwischen auf 2026 vertagt, aber noch dieses Jahr will RWE das kleine Dorf Lützerath, das fast direkt an der Abbruchkante des Tagebaus liegt, abreißen. Die meisten der ursprünglichen Bewohner:innen haben inzwischen aufgegeben und sind umgesiedelt, doch ein Landwirt namens Eckardt Heukamp wehrt sich gegen die Enteignungen und hat Aktivist:innen die Möglichkeit gegeben, auf seinem Grundstück Protestcamps zu errichten.

Was sind unsere Forderungen?  Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung hat festgestellt, dass Lützerath bleiben muss und die darunter liegende Braunkohle nicht abgebaggert werden darf, wenn Deutschland seinen Beitrag zum 1,5-Grad-Ziel leisten will. Greenpeace fordert daher die drei aktuell an den Koalitionsverhandlungen beteiligten Parteien SPD, Grüne und FDP auf, Druck auf die NRW-Landesregierung auszuüben, damit diese ein Abriss-Moratorium verhängt und somit Lützerath erhalten bleibt. Dazu gibt es einen Eil-Appell von Greenpeace Deutschland (siehe Links unten). Bis über die Zukunft Lützeraths entschieden wurde, wollen wir verhindern, dass RWE Fakten schafft und mit dem Abbaggern beginnt und unterstützen daher die Menschen vor Ort.

Was passiert jetzt?  Die Aktivist:innen vermuten zurzeit, dass RWE ab dem 1. November beginnen könnte, das Protestcamp und die verbliebenen Häuser zu räumen und abzureißen. Zu diesem Zeitpunkt wird das Grundstück von Eckardt Heukamp nämlich aller Voraussicht nach enteignet und RWE kann mit Unterstützung der Polizei die letzten Bewohner:innen des Dorfes aus ihren Häusern zerren. Um das zu verhindern, wird vom 29.10. bis 05.11. das „Unräumbar-Festival“ stattfinden und viele Aktivist:innen werden sich darauf vorbereiten, sich mit friedlichem Protest den Abrissfahrzeugen in den Weg zu stellen.

Wie sieht es vor Ort aus?  Direkt an der Abbruchkante steht schon seit letztem Jahr eine Mahnwache, die sozusagen das Zentrum des Widerstands bildet. Daran schließen sich eine große Wiese mit Zelten, Komposttoiletten, Duschen und Hütten an, drumherum ist eine Baumgruppe mit vielen Baumhäusern, einer offenen Küche und einem Café. Dazu wird es in den nächsten Wochen auch viel kulturelles Programm mit Vorträgen, Workshops und Livemusik geben. Einige Kilometer nordwestlich liegen der Ort Keyenberg und „unser aller Wald„, ein größeres Waldstück, in dem ebenfalls viele Baumhäuser errichtet wurden.

Wer steckt dahinter?  Verschiedene Gruppen organisieren bzw. unterstützen die Proteste, unter anderem Alle Dörfer Bleiben und Ende Gelände. Aber auch Greenpeace Deutschland unterstützt die Proteste und hat dazu aufgerufen, vor Ort zu sein (siehe Links unten).

Was kann ich tun?  Ihr müsst euch kein Baumhaus bauen oder euch an Bäume ketten, um mitzuhelfen. Es hilft schon viel, wenn möglichst viele Menschen vor Ort sind, erstens um bei den Aufbauarbeiten und Vorbereitungen zu helfen und zweitens natürlich auch, um ein Signal zu senden, dass wir die Zerstörung weiterer Dörfer für fossile Energien nicht akzeptieren! Außerdem findet jeden Sonntag ein „Dorfspaziergang“ statt, bei dem der Naturführer Michael Zobel allen Interessierten die Situation vor Ort zeigt. Wenn ihr also in den nächsten Wochen etwas Zeit habt, dann schnappt euch ein Zelt, schwingt euch auf’s Fahrrad oder fahrt mit dem Zug nach Lützerath!

Wo bekomme ich weitere Infos?

Hier ein paar Eindrücke:

Text/Bilder: Luis (GP Bonn)

Armin lass es – 13.03.2021

Wir haben am Samstag, den 13.03 vor dem Bonner Münster mit einem Fotobanner des zerstörten „Immerather Doms“ demonstriert, genauso wie Greenpeace Aktivist:innen aus 46 weiteren Städten. Denn wir fordern einen schnelleren Ausstieg aus der Braunkohle, für die in Deutschland noch immer Dörfer und Kirchen zerstört werden sollen.
 
Der fast 130 Jahre alte “Immerather Dom” (offiziell: St. Lambertus Kirche) wurde 2018 gegen starken Protest für den Tagebau Garzweiler II abgerissen.  Trotz beschlossenem Kohleausstieg plant NRW-Ministerpräsident Laschet, den Braunkohleabbau in NRW auszuweiten. Die Leitentscheidung zu den künftigen Abbaugrenzen der Tagebaue wird im April erwartet.
 
Damit würden über 1500 Menschen ihre Heimat verlieren, Dörfer und Kirchen abgerissen. Im Rheinland wurden bereits mehr als 45.000 Menschen für Braunkohletagebaue umgesiedelt und über 100 Dörfer und Weiler samt jahrhundertealten Kirchen und Kulturdenkmälern zerstört. Aktuelle Gutachten belegen, dass es für die Energieversorgung in Deutschland keinen Grund gibt, Dörfer für Braunkohletagebaue zu opfern.
 
#ArminLassEs
#AlleDörferBleiben

Filmvorführung Brand III

„Brand III – Widerstand im reichen Land“ ist der dritte Teil einer Trilogie von Susanne Fasbender. Der Film handelt von dem Widerstand der Anti-Braunkohle-AktivistInnen gegen RWE im Hambacher Wald und von dessen Entwicklung seit seiner Anfänge im November 2012. Eine genaue Beschreibung finden Sie hier: https://www.brandfilme.org/
Wann?: 02.10.2018, 18 Uhr Einlass, Beginn 18:15 Uhr, Laufzeit des Films ist 120 Minuten
Wo?: Meteorologisches Institut, Auf dem Hügel 20, 53121 Bonn. Der Zugang zum Hörsaal ist barrierefrei (begrenzte Kapazitäten/Anzahl von Plätzen).

Filmvorfuehrung0210

Greenpeace ist eine gewaltfreie und politisch unabhängige Organisation.
Wir stehen im Anschluss gerne für Fragen zur Verfügung und würden gerne mit euch über die Situation vor Ort und das Thema Braunkohle im Allgemeinen diskutieren.

Ihre Hände für den Klimaschutz

Endlich steht sie: Die Kohlekommission. Ein von der Bundesregierung eingesetztes Gremium, welches über den Kohleausstieg und den damit verbundenen Zeitplan entscheiden wird – natürlich sozialverträglich und wirtschaftlich.
Das ist unsere Chance! Denn Kohle verstärkt durch den hohen CO2 Ausstoß nicht nur den Klimawandel und die Überhitzung unserer Erde, sondern ist auch schlecht für unsere Gesundheit. Zudem ist sie der Grund, wieso Tausende von Menschen Ihre Heimat verlieren und Natur zerstört wird. RWE & Co. werden den Ausstieg blockieren – Wir müssen dagegen halten!

StopKohle
Am 24. Juni ist deshalb eine große Demo in Berlin und auch in anderen Städten zeigen tausende Bürgerinnen und Bürger im ganzen Land ihre Unterstützung für einen raschen Kohleausstieg – und konsequenten Klimaschutz! Auch in Bonn werden wir uns versammeln. Seien Sie dabei wenn wir unsere Handabdrücke unter die Forderung “STOP KOHLE” setzen – damit die Bundesregierung den Kohleausstieg endlich richtig anpackt!

Wann? Am 24.06. 14-17Uhr am Brassertufer (Rheinufer zwischen Altem Zoll und Oper). Wieso am Rhein? Weil hier täglich mehrfach Schiffe mit dreckiger Kohle vorbeifahren!

Wenn Sie dabei sein möchten, können Sie sich gerne hier anmelden:
https://veranstaltungen.campact.de/#!/groups/campact-aktionsnetz-stopp-kohle/containers/unsere-stadt-sagt-stop-kohle/events/stop-kohle-bonner-hande-fur-den-klimaschutz

ODER kommen Sie einfach spontan vorbei! Für 10min oder auch länger.
Das Banner mit den ersten Handabdrücken liegt schon bereit:

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Klima schützen – Kohle stoppen

Demonstration zur Weltklimakonferenz

Die Weltklimakonferenz findet in diesem Jahr nur wenige Kilometer entfernt von Europas größter CO₂-Quelle statt, dem Braunkohlerevier im Rheinland. Dies nehmen wir zum Anlass, unsere Forderungen an die neue Bundesregierung mit einer großen, bunten Demonstration auf die Straße zu tragen: Für einen schnellen und sozialverträglichen Kohleausstieg und eine entschlossene und gerechte Klimapolitik.

Kommen Sie am 4. November nach Bonn und bringen Sie Freund*innen und Familie mit – auf dass wir viele und unsere Forderungen unüberhörbar werden: KLIMA SCHÜTZEN – KOHLE STOPPEN!
Mehr Infos: www.klima-kohle-demo.de

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