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End the Age of Coal – auch in Bonn

Auf der ganzen Welt fanden am 29.6. Proteste gegen die klimaschädliche Kohle und für die Energiewende statt, an denen sich auch Greenpeace Bonn beteiligte. In Deutschland lag der Schwerpunkt auf der Braunkohle in der Lausitz, da Vattenfall dort fünf neue Tagebaue erschließen möchte, um Kohle noch bis Mitte des Jahrhunderts zu verfeuern. Bei uns im Rheinland wurde zudem die Entscheidung über das geplante Kraftwerk „BoAplus“ thematisiert.

Deutschland gibt sich als das Land der Energiewende. Alle Welt schaut hin, ob die Energiewende auch wirklich machbar ist. Wir haben zwar bereits 23 Prozent Erneuerbare Energien im Strommix, doch die Kohle legte allein im letzten Jahr um 5 Prozent zu. Dabei wird die Kohle gar nicht gebraucht, denn die erneuerbaren Energien sind so leistungsstark, dass RWE und Co. immer mehr Kohlestrom ins Ausland exportieren müssen. Teilweise muss RWE dafür bezahlen, dass der Strom im Ausland abgenommen wird. Diese und andere Hintergründe vermittelten wir interessierten Passanten an der Poppelsdorfer Allee.

Zudem sammelten wir zahlreiche Unterschriften. Zum einen gegen das geplante Kraftwerk „BoAplus“, welches RWE 20km westlich von Köln bauen möchte. Es würde 15 Tonnen CO2 ausstoßen – pro Minute! Das ist nicht mit dem Klimaschutzgesetz vereinbar, welches die Landesregierung so vorbildlich durchgesetzt hat. Schon gar nicht, wenn das Kraftwerk 40 Jahre oder länger in Betrieb sein wird. Dem Klimaschutzgesetz zufolge sollen die Treibhausgasemissionen bis 2020 um 25 Prozent reduziert werden.

Zum anderen besteht bis zum 17. September die Möglichkeit, Einwendungen gegen die geplante Erweiterung des Tagesbaus Welzow-Süd II in der Lausitz einzureichen. Besonders absurd dabei ist, dass das Dorf Proschim auch für den Tagebau weggebaggert werden soll. Dort produzieren 300 Einwohner deutlich mehr Ökostrom als sie verbrauchen. Insgesamt sind dort 800 Menschen von der Enteignung durch Vattenfall betroffen. Die Mustereinwendung können Sie hier unterschreiben.

                                                                                                      Alex Oslislo

Einladung zur Fahrraddemo

Wie bereits berichtet, will der Energiekonzern RWE ein neues Kohlekraftwerk in Niederaußem bauen (BoAPlus). Um dagegen zu protestieren, machen wir am 05. Mai eine Fahrrad-Demo im Revier.

Start ist um 11 Uhr am Kölner Hauptbahnhof, von wo aus wir nach Niederaußem fahren. Zurück geht es dann mit der Bahn von Bergheim nach Köln.

Sie oder ihr seid herzlich eingeladen, mitzukommen! Mehr Infos gibt es in unserem Flyer.

 

Kohlekraftwerk „BoAplus“ ist nicht mit Klimaschutzgesetz vereinbar

Am Sonntag, den 3.3.2013 demonstrierten 70 Greenpeace-Aktivisten aus elf Städten vor dem Braunkohlekraftwerk in Niederaußem, darunter auch zehn aus Bonn. Anlass des Protests waren die Pläne des Konzerns RWE, ein weiteres 1.100 Megawatt-Kraftwerk mit dem Namen „BoAplus“ zu bauen. Auf unserer Webseite berichteten wir bereits darüber.

Während der Busfahrt von Düsseldorf aus brachten Mitglieder der Kampagne gegen das Kraftwerk ihre Kollegen auf den neuesten Stand. Anschließend informierte Karl-Heinz Ochs von der Bürgerinitiative über die Umsiedlung des Ortes Manheim. Besonders betroffen sind ältere Bewohner, denen lediglich der Zeitwert ihres Hauses ersetzt wird. Dadurch bleibt ihnen oft nur noch eine Mietwohnung, in der sie sich entwurzelt fühlen.
Bald darauf konnten die Umweltschützer in Manheim mit eigenen Augen die abgerissenen Straßen sehen. Selbst der Friedhof mitsamt der Toten unter der Erde soll umziehen.
03.03.2013 © Siegfried Lubitzki, Greenpeace Köln

Als Nächstes fuhren sie zu dem Aussichtspunkt Tagebau Hambacher Forst. Das wenige, was von dem mehrere Hektar großen Waldgebiet mit alten Buchen und Eichen übrig geblieben ist, wird ebenfalls bald für die Braunkohle abgeholzt werden. Stattdessen kann man hier in ein bis zu vierhundert Meter tiefes Loch blicken, das wie eine Mondlandschaft bis zum Horizont reicht.
Als Höhepunkt dieses ungewöhnlichen Sonntagsausflugs entrollten die Umweltschützer vor den qualmenden Schornsteinen des Braunkohlekraftwerks in Niederaußem ein 10 mal 1,5 Meter großes Banner, mit der Aufschrift: „RWE blockiert die Energiewende. Schluss mit BoAplus!“

03.03.2013 © Siegfried Lubitzki, Greenpeace KölnUm den Energiemix von RWE zu veranschaulichen, hatte eine Aktivistin eine wagenradgroße Torte gebacken. Eine Garnierung aus Schokolade und Gummibärchen veranschaulichte die Anteile der einzelnen Energieformen von RWE: dunkelbraun Steinkohle, hellbraun Braunkohle, gelb Atom, blau Gas, weiß Erdöl und grün Erneuerbare, letztere stellten ein noch verschwindend geringes Stück dar. Mit dieser Aufteilung waren die Umweltschützer nicht zufrieden, daher verspeisten sie das Tortendiagramm.

        Greenpeace fordert:

  • kein Neubau von Kohlekraftwerken
  • Ausstieg aus der Braunkohle bis 2030
  • Erlass eines Kohleausstiegsgesetzes
  • Ausbau der erneuerbaren Energien

Charlotte Brinkmann