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Anti-Kohle-Kette in Garzweiler

Am 25.04.15 war die Jugend-Aktions-Gruppe aus Bonn bei der Demonstration für einen Kohleausstieg und ein Erweiterungsstopp des Tagebaus beteiligt. 

Alles, was wir tun, hat Konsequenzen. Der Computer oder das Handy, auf dem diese Seite gelesen wird, verbraucht Strom. Strom, der irgendwo erzeugt werden muss. Obwohl es möglich wäre, den Energiebedarf mit Hilfe von regenerativen Energien zu decken, fressen sich im Tagebau Garzweiler Bagger so groß wie Hochhäuser durch die Landschaft, vernichten Dörfer, Wälder und Felder. Dadurch entstehen Unmengen an Treibhausgasen, gesundheitsgefährdenden Abgasen und giftigen Grundwasser.
Ist es gerechtfertigt, dass ein Konzern so vielen Menschen die Heimat nimmt und die Umwelt zerstört nur um Geld zu scheffeln? Der Tagebau erstreckt sich über 48 Quadratkilometer. 48 Quadratkilometer natürliche Landschaft werden vernichtet und wer wird die langfristigen Folgen bezahlen?

Es ist nicht damit getan, dass der Tagebau die Landschaft vernichtet, bei der Stromerzeugung in Kohlekraftwerken werden große Mengen an CO2 freigesetzt, Feinstaub gefährdet die Atemwege von Menschen und Tieren.

Wer also tröstet die Menschen, die an Lungenkrebs erkranken, weil sie die Luft neben den dreckigen Kraftwerken einatmen mussten? Wer zählt die Toten, die dem Klimawandel zum Opfer fallen, beschleunigt von der Gier nach kurzfristigem Profit?
Nicht RWE, nicht die Landesregierung, die diese Projekte gebilligt hat.

Die 7,5 km lange Menschenkette hat ein Zeichen gesetzt. Ein Zeichen, das bei den geldgeilen Konzernbossen hoffentlich Gehör finden wird.

Die Greenpeace Jugendgruppe hat sich an der Menschenkette beteiligt, weil es Alternativen gibt. Der Ausbau erneuerbarer Energien muss gefördert werden bei gleichzeitigem Ausstieg aus der Kohlekraft!

Mit Ballonflug für Energiewende im Revier

Niederaußem 2.7.13 In den frühen Morgenstunden erhebt sich ein Heißluftballon in Form eines Erdballs über dem Revier. „Energiewende für´s Revier – Stoppt BoAplus!“ ist auf dem Banner zu lesen, welches unter dem Ballon hängt. Damit werden die Mitglieder des Regionalrats aufgefordert, am kommenden Freitag Verantwortung zu übernehmen und gegen die Änderung des Regionalplans zu stimmen. Diese Änderung würde den Weg für einen weiteren Klimakiller freigeben, welcher wohl 40 Jahre oder länger 15 Tonnen CO2 ausstoßen – und zwar pro Minute! Auch würde damit das NRW-Klimaschutzgesetz missachtet werden, welches die Landesregierung als erstes Bundesland so vorbildlich durchgesetzt hat. Demnach sollen bis 2020 die Treibhausgasemissionen um 25 Prozent reduziert werden. Um dies zu erreichen, müssten Kohlekraftwerke abgeschaltet, statt neue hinzugebaut werden. Im Rheinischen Revier haben sich die CO2-Emissionen, entgegen der Versprechen von RWE, nicht vermindert, sondern sind in den vergangenen 15 Jahren um etwa 9 Prozent gestiegen.

So, wie der Ballon abgehoben ist, würden durch BoAplus auch tonnenweise Schadstoffe „abheben“. Sie würden sich durch den Wind geleitet in der Atmosphäre verteilen und dann auch in den Ballungsräumen in Köln und dem Ruhrgebiet wieder absetzen. Die Gefahr von Atemwegserkrankungen, Herzinfarkten, Lungenkrebs und Asthmaanfällen durch Kohlekraftwerke, würde dadurch auch noch nach Mitte des Jahrhunderts bestehen. BoAplus wäre nämlich ein sehr gesundheitsschädliches Kraftwerk. Die aktuelle Greenpeace-Studie „Tod aus dem Schlot“ des Instituts für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung (IER) der Universität Stuttgart kalkuliert für BoAplus rechnerisch jährlich 21.200 verlorene Arbeitstage durch feinstaubbedingte Erkrankungen und außerdem statistisch 996 verlorene Lebensjahre pro Jahr. Grund wären vor allem die giftigen Emissionen von Feinstaub, Stickoxiden, Schwefeloxiden und Schwermetallen wie Arsen, Zink, Cadmium, Blei und Quecksilber.

Der Regionalrat hat die Möglichkeit, den Bau des klimaschädlichen Kraftwerks zu verhindern. Damit kann er ein Zeichen setzen und deutlich machen, dass wir eben nicht noch mehr Treibhausgase ausstoßen müssen, wenn wir aus der Atomkraft aussteigen, sondern dass wir auch einen Ausstieg aus der Braunkohle bis spätestens 2030 schaffen können. Nicht zuletzt zeigen die derzeitigen Hitzewellen und Überschwemmungen in den USA, sowie die chaotischen Witterungslagen in Deutschland, dass wir dringend wirkungsvollen Klimaschutz betreiben müssen. Ein großer Schritt wäre, wenn RWE die Investitionssumme von 1,5 Milliarden Euro in den Ausbau der Erneuerbaren Energien, statt in Braunkohle investieren würde.

Kohlekraftwerk „BoAplus“ ist nicht mit Klimaschutzgesetz vereinbar

Am Sonntag, den 3.3.2013 demonstrierten 70 Greenpeace-Aktivisten aus elf Städten vor dem Braunkohlekraftwerk in Niederaußem, darunter auch zehn aus Bonn. Anlass des Protests waren die Pläne des Konzerns RWE, ein weiteres 1.100 Megawatt-Kraftwerk mit dem Namen „BoAplus“ zu bauen. Auf unserer Webseite berichteten wir bereits darüber.

Während der Busfahrt von Düsseldorf aus brachten Mitglieder der Kampagne gegen das Kraftwerk ihre Kollegen auf den neuesten Stand. Anschließend informierte Karl-Heinz Ochs von der Bürgerinitiative über die Umsiedlung des Ortes Manheim. Besonders betroffen sind ältere Bewohner, denen lediglich der Zeitwert ihres Hauses ersetzt wird. Dadurch bleibt ihnen oft nur noch eine Mietwohnung, in der sie sich entwurzelt fühlen.
Bald darauf konnten die Umweltschützer in Manheim mit eigenen Augen die abgerissenen Straßen sehen. Selbst der Friedhof mitsamt der Toten unter der Erde soll umziehen.
03.03.2013 © Siegfried Lubitzki, Greenpeace Köln

Als Nächstes fuhren sie zu dem Aussichtspunkt Tagebau Hambacher Forst. Das wenige, was von dem mehrere Hektar großen Waldgebiet mit alten Buchen und Eichen übrig geblieben ist, wird ebenfalls bald für die Braunkohle abgeholzt werden. Stattdessen kann man hier in ein bis zu vierhundert Meter tiefes Loch blicken, das wie eine Mondlandschaft bis zum Horizont reicht.
Als Höhepunkt dieses ungewöhnlichen Sonntagsausflugs entrollten die Umweltschützer vor den qualmenden Schornsteinen des Braunkohlekraftwerks in Niederaußem ein 10 mal 1,5 Meter großes Banner, mit der Aufschrift: „RWE blockiert die Energiewende. Schluss mit BoAplus!“

03.03.2013 © Siegfried Lubitzki, Greenpeace KölnUm den Energiemix von RWE zu veranschaulichen, hatte eine Aktivistin eine wagenradgroße Torte gebacken. Eine Garnierung aus Schokolade und Gummibärchen veranschaulichte die Anteile der einzelnen Energieformen von RWE: dunkelbraun Steinkohle, hellbraun Braunkohle, gelb Atom, blau Gas, weiß Erdöl und grün Erneuerbare, letztere stellten ein noch verschwindend geringes Stück dar. Mit dieser Aufteilung waren die Umweltschützer nicht zufrieden, daher verspeisten sie das Tortendiagramm.

        Greenpeace fordert:

  • kein Neubau von Kohlekraftwerken
  • Ausstieg aus der Braunkohle bis 2030
  • Erlass eines Kohleausstiegsgesetzes
  • Ausbau der erneuerbaren Energien

Charlotte Brinkmann

RWE-Kraftwerk: Alte Technik – neue Gefahren

Greenpeace Gruppen in NRW warnen vor Gefahren durch neues
Braunkohlekraftwerk

Unter dem Namen BoAPlus will RWE in Niederaußem bei Köln nach eigenen Angaben das modernste Braunkohlekraftwerk der Welt bauen. Greenpeace Köln, Bonn, Aachen, Düsseldorf und Niederrhein halten die Kohleverstromung für eine veraltete Technik, die in hohem Maße umwelt- und gesundheitsschädlich ist.

Die Kraftwerkparks Niederaußem, Weisweiler, Neurath und Frimmersdorf in der Nähe von Köln gehören zu den elf größten CO2-Emittenten in der Europäischen Union. Damit ist das Rheinische Revier der größte CO2-Emittent in der EU und RWE der größte CO2-Emittent in Deutschland. Wenn zusätzlich noch neue Kohlkraftwerke gebaut werden, bezweifeln die Umweltaktivisten, wie Deutschland die gesetzten CO2-Reduktionsziele einhalten kann.

Nicht nur für die Anwohner in unmittelbarer Umgebung stellen diese Kraftwerke eine erhebliche Gesundheitsgefahr dar. So sind Braunkohlekraftwerk die größten Emittenten für Feinstaub und Quecksilber und sie leisten einen sehr großen Beitrag zur Hintergrund-Belastung an Stickoxiden. Feinstaub, Schwermetalle und Stickoxide verursachen nicht nur Atemwegserkrankungen, sondern stören das Lungenwachstum bei Kindern und führen zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bei all diesen Schadstoffen gibt es keinen Schwellenwert, unterhalb dessen sie unschädlich sind. Die Grenzwerte stellen lediglich ein Warnhinweis dar, ab dem Umweltschutzmaßnahmen eingeleitet werden müssen. Bereits am 23.1.2013 wurde der Grenzwert für Feinstaub (PM10: 50µg/m³) in Niederzier um das dreifache überschritten (152µg/m³). Die Hauptwindrichtung ist West-Nord-West, die Schadstoffe werden also in Richtung Köln und Ruhrgebiet geweht. Millionen Menschen werden bereits jetzt belastet, mit dem neuen Braunkohlekraftwerk noch die nächsten 40 Jahre.

Greenpeace fordert:

  • kein neues Braunkohlekraftwerk!
  • Ausstieg aus der Braunkohle bis 2030!
  • Erlass eines Kohleausstiegsgesetzes!
  • Ausbau der Erneuerbaren Energien!