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Bonn Picobello, 18.03.17

Große Müllsammelaktion am Beueler Rheinufer

Der ein oder wird wohl schon seinen Frühjahrsputz hinter sich gebracht oder den Garten für den Frühling vorbereitet haben. Uns zieht es bald auch wieder nach Draußen. Denn nicht nur der Frühling, sondern auch Bonn Picobello steht vor der Tür. Am Samstag, dem 18.03.17, sind Groß und Klein dazu aufgerufen, gemeinsam aktiv zu werden und der Vermüllung im Bonner Stadtgebiet entgegenzuwirken. Organisiert wird die Müllsammelaktion wie jedes Jahr von der bonnorange AöR.

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Wir von Greenpeace Bonn werden uns wieder einmal am Rheinufer aufhalten und dafür sorgen, dass der Müll in unseren Taschen landet. Denn dieser wird in den Auen und entlang der Ufer vor allem bei Hochwasser angeschwemmt. Einiges wird jedoch auch gedankenlos, z.B. nach einem entspannten Grill- oder Lagerfeuerabend, weggeworfen. Dabei lesen wir immer wieder von den Folgen und den Gefahren, die von der Plastikflut in Flüssen und Meeren ausgehen. Deshalb werden auch wir an der großen Müllsammelaktion teilnehmen und laden jeden herzlich dazu ein uns dabei zu unterstützen. Ihr findet uns zwischen 12:00 und 16:00 Uhr entlang des Beueler Rheinufers auf Höhe der Rheinlust.

Müllsammelaktion am Rhein, gemeinsam mit dem WDR am 08.07.16

Mikroplastik, eine unsichtbare Gefahr

Was ist eigentlich Mikroplastik? Von welcher Größe ist hier die Rede? Diese Frage stellten wir von der Greenpeacegruppe Bonn uns am Freitag, während wir am Rhein innerhalb kürzester Zeit wieder einmal zwei große Taschen voller Plastik und anderem Müll sammelten.unspecifiedP2VF8UIJDass solche Kunststoffpartikel sehr klein sein müssen, verät schließlich schon der Begriff „Mikroplastik“ selbst. Doch gibt es auch eine genauere Größendefinition? – Ja, die gibt es: Laut Angaben des BUND (2016) sind unter Mikroplastik ebensolche Kunststoffpartikel zu verstehen, die einen Durchmesser von „weniger als fünf Millimeter“ aufweisen. Diese Definition sei „allerdings unbeständig und hat nach unten keine Grenze“, wie im BUND-Einkaufsratgeber nachzulesen ist.

Oft sprechen wir von einer unsichtbaren Gefahr. Nämlich genau dann, wenn Mikroplastik durch Sonneneinstrahlung, Wellenschlag oder andere Einflüsse dem Verwitterungsprozess ausgesetzt ist und größere Grundmaterialen in kleinste Teilchen zerfallen, die oft nur noch unter dem Mikroskop sichtbar sind. Man spricht in diesem Falle von sekundärem Mikroplastik. Diese kleinsten Teilchen stellen die tatsächliche Gefahr dar, denn sie können von unseren Kläranlagen nicht gefiltert werden und gelangen so aus den Abwässern in die Umwelt. Über unsere Flüsse können auf diese Weise zahlreiche Mikroplastikteilchen bis in die Meere transportiert werden, wo sie bis zu mehrere Jahrzehnte verbleiben. Mit den Meeresströmungen verbreiten sie sich schließlich über den ganzen Ozean. Sogar in weitestgehend oder vollkommen unberührten Landschaften, wie zum Beispiel in der Arktis, wurde bereits Mikroplastik vorgefunden. Mikroplastik schwimmt nicht nur an der Oberfläche des Wassers, sondern wurde bereits in allen Tiefen des Meeres sowie in zahlreichen Kleinstlebewesen nachgewiesen, welche die winzigen Partikel über ihre Nahrung aufnehmen. Viele dieser Kleinstlebewesen, wie Zooplankton, Muscheln, oder Würmer, stellen eine wichtige Nahrungsquelle für Fische dar, welche wiederum zu unserer eigenen Ernährung dienen. Laut BUND (2016) gilt, „je kleiner das Plastik ist, desto höher ist die Anzahl der betroffenen Tiere, die sie mit ihrer Nahrung aufnehmen“.

Ein großes Problem stellen dabei insbesondere Kosmetika dar.  Verschiedenste Kunststoffe werden nämlich als Schleif-, Binde- sowie Füllmittel oder als Filmbinder verwendet. Ein Blick auf die  Liste der „10 Tipps zur Vermeidung von Plastik“ sowie auf die Produktliste vom BUND (2016) lohnt sich, um weniger Plastikmüll zu produzieren und auch die eigenen Kosmetika Zuhause einmal genauer auf ihre Inhaltsstoffe zu untersuchen.unspecifiedPBN5HOQ1Auch wenn wir erfolgreich ein kleines Stück des Ufers entlang des Rheins von Müll befreien konnten, war die Aktion wieder einmal ziemlich schockierend. Wir haben in viel zu kurzer Zeit auf viel zu kleinem Raum viel zu viel Müll vorgefunden. Leere Taschen wären uns bei dieser Aktion sehr viel lieber gewesen.

Umso mehr freuen wir uns, dass das Team der WDR Servicezeit rund um die Moderatorin Yvonne Willicks unsere Aktion in einen Beitrag einbauen möchte und somit einen erheblichen Teil zur Umweltbildung beiträgt. Auf diesem Wege noch einmal Danke für die Unterstützung. Wir hatten eine Menge Spaß und freuen uns auf den Beitrag!

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Quelle: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) (2016): Mikroplastik. Die Unsichtbare Gefahr. Der BUND-Einkaufsratgeber. Abrufbar unter: https://www.greenpeace-bonn.de/wp-content/uploads/2016/07/bund_meeresschutz_mikroplastik_produktliste.pdf (letzter Abruf: 10.07.16).

Greenpeace Gruppen machen Welle für den Meeresschutz

Unter dem Motto #wellemachen sammelten am Samstag, den 19.03. Greenpeace Ehrenamtliche am Rheinufer in Beuel im Rahmen einer bundesweiten Aktion Müll und protestierten anschließend gegen die weltweite Vermüllung der Meere und Flüsse.

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Unser Fund: Eine ganze Menge Müll.

Auf einem Abschnitt von ca. 250 Metern Länge nördlich der Kennedybrücke am Beueler Rheinufer sammelten sechs Greenpeace-Aktivisten Plastikmüll und andere Gegenstände, die nicht ins Wasser oder an dessen Ufer gehören. Die Müllmenge, die dabei zusammenkam. war enorm: In nur 1,5 Stunden wurden drei riesige Sammelbeutel gefüllt. Hinzu kam der Fund von einem Einkaufswagen und einem Autoreifen. Der Müll bestand überwiegend aus Glasflaschen und Plastikgegenständen. Neben diversen Essensverpackungen fanden sich auch Turnschuhe, Sandalen und ein ganzes Küchengerät. Doch wozu all die Mühe?

80 Prozent des Plastikmülls gelangen über Flüsse und Strände vom Land ins Meer. Dazu gehören illegale Müll- und Abwasserentsorgungen oder auch durch Tourismus bedingte Abfälle. 20 Prozent entstehen durch illegale Entsorgungen von Schiffen oder auch Fischereiabfälle wie z.B. verlorengegangene Netze. Unsere Ozeane verkommen zum Plastikendlager. Allein an der Meeresoberfläche treiben geschätzte 5 Trillionen Plastikteile.

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Unsere Müllaustellung auf dem Friedensplatz, Bonn.

Mit unser Müllsammelaktion wollten wir auf eben diese Vermüllung der Meere aufmerksam machen. Den gefundenen Müll stellten wir deshalb exemplarisch auf dem Friedensplatz in Bonn aus. Der aufgebaute Müllberg diente nicht nur zur Demonstration gegen die Müllproblematik, sondern auch zur Bewusstseinsschaffung der Passanten. Im Gespräch mit diesen zeigte sich, dass sich viele der globalen Müllproblematik auf irgend eine Weise bewusst sind, jedoch auch glauben, nichts dagegen machen zu können.

Im Umgang mit Plastik ist zwar anzuerkennen, dass dieses nützlich ist, es wird aber oft unnötig eingesetzt. Nicht richtig entsorgt, landet der Müll, über den Umweg Meer, letztendlich unter Umständen wieder auf unseren Tellern.

Und genau dagegen kann jeder etwas machen:

1. Einkaufstaschen selber mitbringen, statt Plastiktüten kaufen
2. Unnötiges Plastik reduzieren (Plastikgeschirr, 1-Euro-Nippes, To-Go Becher)
3. Mehrweg- statt Einwegflaschen kaufen oder besser:
4. Glas-  statt Plastikflaschen kaufen oder direkt einen Wasserzubereiter zulegen – das erspart auch das lästige Tragen.
5. Bei Kosmetik auf Inhaltsstoffe achten (Plastik ist als Polyethylen (PE), Polyprophylen (PP) oder Nylon gekennzeichnet)
6. Möglichst unverpackte Lebensmittel kaufen. Wir haben sogar einen verpackungsfreien Laden in Bonn: Freikost Deinet http://www.freikost.de/
7. Müll sammeln und trennen

Die Fastenzeit ist zwar schon um, aber versucht auch ihr einmal eine Plastikdiät. Es muss ja nicht gleich plastikfrei sein, aber Müll reduzieren, das kann jeder.

Umweltaktivisten organisieren in 62 Städten Aufräumaktion an Ufern

Greenpeace-Gruppen machen Welle für den Meeresschutz

Unter dem Motto #wellemachen demonstrieren in einer bundesweiten Aktion heute, am Samstag, den 19. 3. ab 11 Uhr morgens, Greenpeace-Ehrenamtliche am Rheinufer in Beuel gegen die zunehmende Vermüllung der Meere.

Die Aktivisten sammeln am Rhein, in Höhe der Kennedybrücke den Müll, den sie ab 13 Uhr auf dem Friedensplatz präsentieren. „Wir krempeln die Ärmel hoch als Zeichen für den Meeresschutz“, sagt Sandra Schöttner, Meeresexpertin von Greenpeace. „Egal ob an der Ostsee oder in den Alpen: Plastik gelangt oft über die Flüsse ins Meer. Dort verrottet es nicht, sondern belastet für mehrere hundert, wenn nicht tausende Jahre die Ökosysteme.“

 

Plastikmüll treibt in riesigen Müllstrudeln durch die Meere und sammelt sich selbst an entlegenen Stellen wie Tiefseegräben oder der Arktis. Der meiste Plastikabfall gelangt aus China, Indonesien und weiteren asiatischen Ländern ins Meer. Doch auch Deutschland ist Teil des Problems: Deutsche verbrauchen mit Abstand das meiste Plastik in der EU – ein Viertel der Gesamtmenge. Laut offiziellen Angaben werden 57 Prozent des deutschen Plastikmülls verbrannt, 42 Prozent recycelt und nur ein Prozent deponiert. „Zwischen unserem Plastikverbrauch und dem Plastikmüll klafft eine verdächtige Lücke von rund vier Millionen Tonnen pro Jahr“, so Schöttner. „Wo landet dieses Plastik, wenn es nicht verbrannt oder recycelt wird? Bestimmt auch in der Umwelt, wo es zum Problem wird.“

Ozeane verkommen zum Plastikendlager

Bis zu 13 Millionen Tonnen Plastikabfälle gelangen jedes Jahr weltweit alleine von Land aus ins Meer. Dort werden Plastikteile zur tödlichen Falle für viele Meereslebewesen wie Seevögel, Schildkröten oder Delfine: Diese verheddern sich darin und ertrinken – oder verwechseln sie mit Nahrung. Auch im Magen eines der kürzlich an der Nordseeküste gestrandeten Pottwale fanden Wissenschaftler ein Fischernetz. Plastik macht mittlerweile über die Hälfte des Mülls an den Stränden der Nord- und Ostsee aus.

Der Wellengang und die UV-Strahlung zerkleinern den schwimmenden Plastikmüll in mikroskopisch kleine Teilchen – sogenanntes Mikroplastik. Doch auch in Kosmetika steckt Mikroplastik in Form von winzigen Perlen oder Granulaten. Zu klein, um aus unseren Abwässern gefiltert zu werden, gelangen diese über die Flüsse ins Meer. Dort sammeln sich an den Partikeln Umweltschadstoffe, teils in hoher Konzentration. Forscher haben längst Mikroplastik in Plankton, Muscheln und Garnelen nachgewiesen – auch in Nordseefischen wie Makrele, Hering oder Flunder. So landen giftige Plastikabfälle über die Nahrungskette unter Umständen wieder auf unserem Teller.

Verbraucher und Politik können ihren Teil beitragen, denn vielerlei Plastik lässt sich aus unserem Alltag verbannen: an erster Stelle Mikroplastik in Kosmetika, aber auch typisches Wegwerfplastik wie Einwegflaschen, To-Go-Kaffeebecher, Verpackungen oder Einwegtüten. Die Deutschen verwenden beispielsweise pro Jahr 76 Plastiktüten, nicht eingerechnet die dünnen Obst- und Gemüsebeutel. „Viel zu viele“, sagt Schöttner. „Wir brauchen dringend eine gesetzliche Regelung gegen Einwegtüten – sowie ein Verbot von Mikroplastik in Kosmetika. Freiwillige Selbstverpflichtungen der Industrie und Händler reichen nicht.“

Teilnahme an Bonn Picobello

von Clarissa Figura

Um die Strände am Beueler Rheinufer von Müll zu befreien, trafen sich am
Samstag, den 12. Oktober 2013, sechs Mitglieder von Greenpeace Bonn im Rahmen
der in ganz Bonn stattfindenden Aktion BonnPicobello von BonnOrange. Nach drei
Stunden mühsamer Arbeit auf rund 1,4 km Uferzone zeigte sich leider eine
traurige Bilanz. U.a. wurden zwei komplett verrostete Einkaufswagen, Überreste
eines Fahrrads und mehrere größere Plastik- und Metallteile sowie lange Kabel
gefunden, von den vielen kleinen Plastikverpackungsteilen, Bierflaschen,
Scherben und vor allem Kronkorken ganz zu schweigen.

Nicht nur die Menge, die in dieser kurzen Zeit zusammen getragen wurde,
sondern vor allem auch die Beschaffenheit des Mülls, ist besorgniserregend.
Die kleinen Plastikteile (vor allem Verpackungs- oder Kleidungsreste und die
Inneneinsätze von Kronkorken) werden oft von Vögeln und Fischen
fälschlicherweise für Futter gehalten und verschluckt. Die Tiere
verenden danach meist elendig, da der Kunststoff nicht verdaut werden kann und
die Mägen verstopfen.
Die größeren Plastikteile gelangen über den Rhein ins Meer und werden durch
Reibung am Untergrund des Flusses und durch Sonneneinstrahlung auf offener See
weiter zerkleinert, letztlich bis hin zu Partikeln im Nano-Größenbereich.
Somit verlagern sich die Müllprobleme vom Fluss bis hin ins Meer und
beeinflussen auch dort das Tier- und Pflanzenleben. Und durch Fischerei können
die Stoffe über die Nahrungskette später sogar wieder zu uns gelangen.

Wir würden uns sehr freuen, wenn sich die NutzerInnen von Flüssen und Stränden
unsere Botschaft zu Herzen nehmen und rücksichtsvoller mit den gegebenen
Ressourcen umgehen. Nehmt euren Müll einfach wieder mit, es gibt in Strandnähe
genug öffentliche Mülleimer! Dadurch schützt ihr nicht nur die Tierwelt am
Rhein und anderen Flüssen und euch selber, sondern ihr erhaltet euch auch
zusätzlich noch die Schönheit eures Erholungsgebietes.