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Greenpeace Gruppen machen Welle für den Meeresschutz

Unter dem Motto #wellemachen sammelten am Samstag, den 19.03. Greenpeace Ehrenamtliche am Rheinufer in Beuel im Rahmen einer bundesweiten Aktion Müll und protestierten anschließend gegen die weltweite Vermüllung der Meere und Flüsse.

#wellemachen_GAT Müllsammeln_Fund
Unser Fund: Eine ganze Menge Müll.

Auf einem Abschnitt von ca. 250 Metern Länge nördlich der Kennedybrücke am Beueler Rheinufer sammelten sechs Greenpeace-Aktivisten Plastikmüll und andere Gegenstände, die nicht ins Wasser oder an dessen Ufer gehören. Die Müllmenge, die dabei zusammenkam. war enorm: In nur 1,5 Stunden wurden drei riesige Sammelbeutel gefüllt. Hinzu kam der Fund von einem Einkaufswagen und einem Autoreifen. Der Müll bestand überwiegend aus Glasflaschen und Plastikgegenständen. Neben diversen Essensverpackungen fanden sich auch Turnschuhe, Sandalen und ein ganzes Küchengerät. Doch wozu all die Mühe?

80 Prozent des Plastikmülls gelangen über Flüsse und Strände vom Land ins Meer. Dazu gehören illegale Müll- und Abwasserentsorgungen oder auch durch Tourismus bedingte Abfälle. 20 Prozent entstehen durch illegale Entsorgungen von Schiffen oder auch Fischereiabfälle wie z.B. verlorengegangene Netze. Unsere Ozeane verkommen zum Plastikendlager. Allein an der Meeresoberfläche treiben geschätzte 5 Trillionen Plastikteile.

#wellemachen_GAT Müllsammeln_Stand
Unsere Müllaustellung auf dem Friedensplatz, Bonn.

Mit unser Müllsammelaktion wollten wir auf eben diese Vermüllung der Meere aufmerksam machen. Den gefundenen Müll stellten wir deshalb exemplarisch auf dem Friedensplatz in Bonn aus. Der aufgebaute Müllberg diente nicht nur zur Demonstration gegen die Müllproblematik, sondern auch zur Bewusstseinsschaffung der Passanten. Im Gespräch mit diesen zeigte sich, dass sich viele der globalen Müllproblematik auf irgend eine Weise bewusst sind, jedoch auch glauben, nichts dagegen machen zu können.

Im Umgang mit Plastik ist zwar anzuerkennen, dass dieses nützlich ist, es wird aber oft unnötig eingesetzt. Nicht richtig entsorgt, landet der Müll, über den Umweg Meer, letztendlich unter Umständen wieder auf unseren Tellern.

Und genau dagegen kann jeder etwas machen:

1. Einkaufstaschen selber mitbringen, statt Plastiktüten kaufen
2. Unnötiges Plastik reduzieren (Plastikgeschirr, 1-Euro-Nippes, To-Go Becher)
3. Mehrweg- statt Einwegflaschen kaufen oder besser:
4. Glas-  statt Plastikflaschen kaufen oder direkt einen Wasserzubereiter zulegen – das erspart auch das lästige Tragen.
5. Bei Kosmetik auf Inhaltsstoffe achten (Plastik ist als Polyethylen (PE), Polyprophylen (PP) oder Nylon gekennzeichnet)
6. Möglichst unverpackte Lebensmittel kaufen. Wir haben sogar einen verpackungsfreien Laden in Bonn: Freikost Deinet http://www.freikost.de/
7. Müll sammeln und trennen

Die Fastenzeit ist zwar schon um, aber versucht auch ihr einmal eine Plastikdiät. Es muss ja nicht gleich plastikfrei sein, aber Müll reduzieren, das kann jeder.

Umweltaktivisten organisieren in 62 Städten Aufräumaktion an Ufern

Greenpeace-Gruppen machen Welle für den Meeresschutz

Unter dem Motto #wellemachen demonstrieren in einer bundesweiten Aktion heute, am Samstag, den 19. 3. ab 11 Uhr morgens, Greenpeace-Ehrenamtliche am Rheinufer in Beuel gegen die zunehmende Vermüllung der Meere.

Die Aktivisten sammeln am Rhein, in Höhe der Kennedybrücke den Müll, den sie ab 13 Uhr auf dem Friedensplatz präsentieren. „Wir krempeln die Ärmel hoch als Zeichen für den Meeresschutz“, sagt Sandra Schöttner, Meeresexpertin von Greenpeace. „Egal ob an der Ostsee oder in den Alpen: Plastik gelangt oft über die Flüsse ins Meer. Dort verrottet es nicht, sondern belastet für mehrere hundert, wenn nicht tausende Jahre die Ökosysteme.“

 

Plastikmüll treibt in riesigen Müllstrudeln durch die Meere und sammelt sich selbst an entlegenen Stellen wie Tiefseegräben oder der Arktis. Der meiste Plastikabfall gelangt aus China, Indonesien und weiteren asiatischen Ländern ins Meer. Doch auch Deutschland ist Teil des Problems: Deutsche verbrauchen mit Abstand das meiste Plastik in der EU – ein Viertel der Gesamtmenge. Laut offiziellen Angaben werden 57 Prozent des deutschen Plastikmülls verbrannt, 42 Prozent recycelt und nur ein Prozent deponiert. „Zwischen unserem Plastikverbrauch und dem Plastikmüll klafft eine verdächtige Lücke von rund vier Millionen Tonnen pro Jahr“, so Schöttner. „Wo landet dieses Plastik, wenn es nicht verbrannt oder recycelt wird? Bestimmt auch in der Umwelt, wo es zum Problem wird.“

Ozeane verkommen zum Plastikendlager

Bis zu 13 Millionen Tonnen Plastikabfälle gelangen jedes Jahr weltweit alleine von Land aus ins Meer. Dort werden Plastikteile zur tödlichen Falle für viele Meereslebewesen wie Seevögel, Schildkröten oder Delfine: Diese verheddern sich darin und ertrinken – oder verwechseln sie mit Nahrung. Auch im Magen eines der kürzlich an der Nordseeküste gestrandeten Pottwale fanden Wissenschaftler ein Fischernetz. Plastik macht mittlerweile über die Hälfte des Mülls an den Stränden der Nord- und Ostsee aus.

Der Wellengang und die UV-Strahlung zerkleinern den schwimmenden Plastikmüll in mikroskopisch kleine Teilchen – sogenanntes Mikroplastik. Doch auch in Kosmetika steckt Mikroplastik in Form von winzigen Perlen oder Granulaten. Zu klein, um aus unseren Abwässern gefiltert zu werden, gelangen diese über die Flüsse ins Meer. Dort sammeln sich an den Partikeln Umweltschadstoffe, teils in hoher Konzentration. Forscher haben längst Mikroplastik in Plankton, Muscheln und Garnelen nachgewiesen – auch in Nordseefischen wie Makrele, Hering oder Flunder. So landen giftige Plastikabfälle über die Nahrungskette unter Umständen wieder auf unserem Teller.

Verbraucher und Politik können ihren Teil beitragen, denn vielerlei Plastik lässt sich aus unserem Alltag verbannen: an erster Stelle Mikroplastik in Kosmetika, aber auch typisches Wegwerfplastik wie Einwegflaschen, To-Go-Kaffeebecher, Verpackungen oder Einwegtüten. Die Deutschen verwenden beispielsweise pro Jahr 76 Plastiktüten, nicht eingerechnet die dünnen Obst- und Gemüsebeutel. „Viel zu viele“, sagt Schöttner. „Wir brauchen dringend eine gesetzliche Regelung gegen Einwegtüten – sowie ein Verbot von Mikroplastik in Kosmetika. Freiwillige Selbstverpflichtungen der Industrie und Händler reichen nicht.“

Teilnahme an Bonn Picobello

von Clarissa Figura

Um die Strände am Beueler Rheinufer von Müll zu befreien, trafen sich am
Samstag, den 12. Oktober 2013, sechs Mitglieder von Greenpeace Bonn im Rahmen
der in ganz Bonn stattfindenden Aktion BonnPicobello von BonnOrange. Nach drei
Stunden mühsamer Arbeit auf rund 1,4 km Uferzone zeigte sich leider eine
traurige Bilanz. U.a. wurden zwei komplett verrostete Einkaufswagen, Überreste
eines Fahrrads und mehrere größere Plastik- und Metallteile sowie lange Kabel
gefunden, von den vielen kleinen Plastikverpackungsteilen, Bierflaschen,
Scherben und vor allem Kronkorken ganz zu schweigen.

Nicht nur die Menge, die in dieser kurzen Zeit zusammen getragen wurde,
sondern vor allem auch die Beschaffenheit des Mülls, ist besorgniserregend.
Die kleinen Plastikteile (vor allem Verpackungs- oder Kleidungsreste und die
Inneneinsätze von Kronkorken) werden oft von Vögeln und Fischen
fälschlicherweise für Futter gehalten und verschluckt. Die Tiere
verenden danach meist elendig, da der Kunststoff nicht verdaut werden kann und
die Mägen verstopfen.
Die größeren Plastikteile gelangen über den Rhein ins Meer und werden durch
Reibung am Untergrund des Flusses und durch Sonneneinstrahlung auf offener See
weiter zerkleinert, letztlich bis hin zu Partikeln im Nano-Größenbereich.
Somit verlagern sich die Müllprobleme vom Fluss bis hin ins Meer und
beeinflussen auch dort das Tier- und Pflanzenleben. Und durch Fischerei können
die Stoffe über die Nahrungskette später sogar wieder zu uns gelangen.

Wir würden uns sehr freuen, wenn sich die NutzerInnen von Flüssen und Stränden
unsere Botschaft zu Herzen nehmen und rücksichtsvoller mit den gegebenen
Ressourcen umgehen. Nehmt euren Müll einfach wieder mit, es gibt in Strandnähe
genug öffentliche Mülleimer! Dadurch schützt ihr nicht nur die Tierwelt am
Rhein und anderen Flüssen und euch selber, sondern ihr erhaltet euch auch
zusätzlich noch die Schönheit eures Erholungsgebietes.

Demozug für den Schutz der Arktis

30 Grad im Schatten waren es am Samstag, als unsere Ehrenamtlichen durch die Bonner Innenstadt zogen. Hier lässt sich sehr gut deutlich machen, wie die steigenden globalen Temperaturen die Ölförderung begünstigen. Denn durch die Schmelze des arktischen Meereises werden neue Ölvorkommen zugänglich. Das macht den Weg für einen noch stärkeren Klimawandel frei. „Wäre hier Öl, Shell würde bohren“, war auf einem Banner der Ehrenamtlichen zu lesen. Dieses Banner wurde an vielen symbolträchtigen Orten in Bonn eingesetzt. Vom Bertha-von Suttner-Platz über die Bonngasse, dem Beethovenhaus, bis hin zum Remigiusplatz wurden viele Orte besucht. Ziel war es, zu zeigen, dass die Ölkonzerne derart skrupellos sind und sogar in der sensiblen Arktis nach Öl bohren wollen. Austretendes Öl hätte dort verheerende Folgen. In 50 anderen deutschen Städten wurden ähnliche Aktionen durchgeführt.

Fisch – beliebt, aber bedroht

Mitglieder der Greenpeace-Gruppe informierten am heutigen Samstag vor dem Edekamarkt in Poppelsdorf Bonner Bürger und Bürgerinnen über den verantwortungsvollen Einkauf von Fisch.

Eine interessierte Passantin nimmt einen Fischführer entgegen.
Eine interessierte Passantin nimmt einen Fischführer entgegen. (Foto: Eike Kiene/ GP Bonn)

Die Fischbestände der Weltmeere sind nach jahrzehnterlanger Befischung durch den Menschen beinahe erschöpft. Nur eine nachhaltige Bewirtschaftung kann Erholung bringen.  Der von Greenpeace veröffentliche Fischführer informiert über jene Fischarten, die bedroht sind und jene die noch mit guten Gewissen verzehrt werden können. Die Entscheidung der Verbraucher, bei jedem Einkauf zu jenen unbedenklichen Fischprodukten zu greifen, kann zu einem Umdenken der Wirtschaft führen. Viele Passanten blieben interessiert stehen und nahmen gerne für ihren Einkauf den Fischführer mit.